Einführung und Hintergrund:
Stevia rebaudiana ist eine Pflanze aus Südamerika, insbesondere aus Paraguay und Brasilien, die für ihren hohen Gehalt an süßen Verbindungen, den Steviol-Glykosiden, bekannt ist. Diese Verbindungen sind etwa 250 bis 300 Mal süßer als herkömmlicher Zucker und werden zunehmend als natürlicher, kalorienfreier Zuckerersatz verwendet. Trotz ihrer Süße und gesundheitlichen Vorteile ist Stevia im Vergleich zu anderen Süßstoffen weniger verbreitet.
Wirkstoffe von Stevia:
Die Hauptverbindungen, die Stevia seine Süße verleihen, sind Steviosid und Rebaudiosid A. Diese Glykoside sind nicht nur süß, sondern haben auch potenzielle gesundheitliche Vorteile. Darüber hinaus enthält die Pflanze eine Vielzahl von anderen bioaktiven Verbindungen wie Flavonoide, Phenole und Vitamine, die zusätzliche gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen.
Gesundheitliche Vorteile von Stevia:
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Antidiabetische Eigenschaften: Stevia hat sich in vielen Studien als vorteilhaft für Menschen mit Diabetes erwiesen. Es erhöht die Insulinproduktion und verbessert die Insulinempfindlichkeit, was zu einer besseren Glukoseverwertung führt. Zudem hemmt es Enzyme, die Kohlenhydrate abbauen, was den Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten stabil halten kann. Stevia kann dazu beitragen, die Insulinsekretion bei gleichzeitiger Reduktion des Risikos einer Hypoglykämie zu unterstützen.
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Blutdrucksenkende Wirkung: Studien an Tieren und Menschen haben gezeigt, dass Steviosid den Blutdruck bei Menschen mit mildem Bluthochdruck senken kann. Diese Wirkung tritt jedoch nicht bei Personen mit normalem Blutdruck auf, was es zu einem potenziell sicheren Mittel gegen Hypertonie macht.
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Anti-Adipositas und metabolisches Syndrom: Stevia kann zur Gewichtsreduktion beitragen, indem es den Appetit unterdrückt und den Fettstoffwechsel fördert. Tierstudien zeigen, dass es die Gewichtszunahme verringern und gleichzeitig die Cholesterin- und Triglyzeridwerte im Blut verbessern kann. Zudem unterstützt es die Fettverbrennung, indem es die Carnitinspiegel im Körper erhöht, was eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel spielt.
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Nierenfunktion: Stevia verbessert die Nierenfunktion, indem es die Nierendurchblutung und den Filtrationsprozess fördert. Es zeigt auch harntreibende und natriuretische Effekte, was bedeutet, dass es den Körper dabei unterstützt, überschüssiges Salz und Wasser auszuscheiden. Dies kann vor allem für Menschen mit Bluthochdruck und Nierenerkrankungen vorteilhaft sein.
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Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung: Stevia enthält starke Antioxidantien, die helfen, freie Radikale zu neutralisieren, die mit chronischen Krankheiten wie Krebs, Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen. Zudem hemmen die Glykoside in Stevia entzündungsfördernde Enzyme und reduzieren die Produktion von entzündlichen Zytokinen, was es zu einem potenziellen Mittel gegen chronische Entzündungen macht.
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Antikrebs-Wirkungen: Untersuchungen deuten darauf hin, dass Steviosid und Steviol das Wachstum von Krebszellen hemmen können. Insbesondere wurde eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Darm- und Brustkrebszellen beobachtet. Diese Verbindungen können auch die Apoptose (programmierter Zelltod) von Krebszellen fördern, was darauf hindeutet, dass Stevia eine mögliche Rolle in der Krebsprävention oder -behandlung spielen könnte.
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Antimikrobielle und anti-kariogene Eigenschaften: Stevia wirkt auch antimikrobiell und hemmt das Wachstum von Bakterien, die für Karies verantwortlich sind. Studien zeigen, dass Stevia das Wachstum von Streptococcus mutans, einem Bakterium, das Karies verursacht, stoppen kann. Dies macht Stevia zu einer guten Wahl für die Verwendung in Zahnpflegeprodukten oder als natürlicher Süßstoff ohne kariogenes Potenzial.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen:
Während Stevia in vielen Studien als sicher eingestuft wurde, gibt es einige potenzielle Risiken, die noch weiter untersucht werden müssen. Frühere Studien deuten darauf hin, dass Stevia in sehr hohen Dosen die Fruchtbarkeit bei Ratten beeinträchtigen könnte, obwohl dies bei moderaten Dosen und beim Menschen bisher nicht nachgewiesen wurde. Es gibt auch Berichte über mögliche allergische Reaktionen, insbesondere bei unreinen Stevia-Produkten. Ein weiteres potenzielles Risiko betrifft minderwertige oder gefälschte Stevia-Produkte auf dem Markt, die mit anderen Süßstoffen wie Natriumcyclamat versetzt sein können.
Fazit:
Stevia ist ein vielversprechender natürlicher Süßstoff, der nicht nur kalorienfrei ist, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. Es zeigt potenzielle Anwendungen zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und sogar Krebs. Obwohl es in vielen Ländern, insbesondere in Japan und Brasilien, bereits weit verbreitet ist, besteht weiterer Forschungsbedarf, um die Langzeitwirkung und Sicherheit vollständig zu klären. Stevia hat das Potenzial, eine gesündere Alternative zu synthetischen Süßstoffen und Zucker zu sein, besonders für Menschen, die mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen zu kämpfen haben.
Link zur Studie:
EXCLI-20-1412.pdf (nih.gov)
Study Review: "Natural Sweetener Stevia Rebaudiana: Functionalities, Health Benefits and Potential Risks"
Einführung und Hintergrund:
Stevia rebaudiana ist eine Pflanze aus Südamerika, insbesondere aus Paraguay und Brasilien, die für ihren hohen Gehalt an süßen Verbindungen, den Steviol-Glykosiden, bekannt ist. Diese Verbindungen sind etwa 250 bis 300 Mal süßer als herkömmlicher Zucker und werden zunehmend als natürlicher, kalorienfreier Zuckerersatz verwendet. Trotz ihrer Süße und gesundheitlichen Vorteile ist Stevia im Vergleich zu anderen Süßstoffen weniger verbreitet.
Wirkstoffe von Stevia:
Die Hauptverbindungen, die Stevia seine Süße verleihen, sind Steviosid und Rebaudiosid A. Diese Glykoside sind nicht nur süß, sondern haben auch potenzielle gesundheitliche Vorteile. Darüber hinaus enthält die Pflanze eine Vielzahl von anderen bioaktiven Verbindungen wie Flavonoide, Phenole und Vitamine, die zusätzliche gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen.
Gesundheitliche Vorteile von Stevia:
Antidiabetische Eigenschaften: Stevia hat sich in vielen Studien als vorteilhaft für Menschen mit Diabetes erwiesen. Es erhöht die Insulinproduktion und verbessert die Insulinempfindlichkeit, was zu einer besseren Glukoseverwertung führt. Zudem hemmt es Enzyme, die Kohlenhydrate abbauen, was den Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten stabil halten kann. Stevia kann dazu beitragen, die Insulinsekretion bei gleichzeitiger Reduktion des Risikos einer Hypoglykämie zu unterstützen.
Blutdrucksenkende Wirkung: Studien an Tieren und Menschen haben gezeigt, dass Steviosid den Blutdruck bei Menschen mit mildem Bluthochdruck senken kann. Diese Wirkung tritt jedoch nicht bei Personen mit normalem Blutdruck auf, was es zu einem potenziell sicheren Mittel gegen Hypertonie macht.
Anti-Adipositas und metabolisches Syndrom: Stevia kann zur Gewichtsreduktion beitragen, indem es den Appetit unterdrückt und den Fettstoffwechsel fördert. Tierstudien zeigen, dass es die Gewichtszunahme verringern und gleichzeitig die Cholesterin- und Triglyzeridwerte im Blut verbessern kann. Zudem unterstützt es die Fettverbrennung, indem es die Carnitinspiegel im Körper erhöht, was eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel spielt.
Nierenfunktion: Stevia verbessert die Nierenfunktion, indem es die Nierendurchblutung und den Filtrationsprozess fördert. Es zeigt auch harntreibende und natriuretische Effekte, was bedeutet, dass es den Körper dabei unterstützt, überschüssiges Salz und Wasser auszuscheiden. Dies kann vor allem für Menschen mit Bluthochdruck und Nierenerkrankungen vorteilhaft sein.
Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung: Stevia enthält starke Antioxidantien, die helfen, freie Radikale zu neutralisieren, die mit chronischen Krankheiten wie Krebs, Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung stehen. Zudem hemmen die Glykoside in Stevia entzündungsfördernde Enzyme und reduzieren die Produktion von entzündlichen Zytokinen, was es zu einem potenziellen Mittel gegen chronische Entzündungen macht.
Antikrebs-Wirkungen: Untersuchungen deuten darauf hin, dass Steviosid und Steviol das Wachstum von Krebszellen hemmen können. Insbesondere wurde eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Darm- und Brustkrebszellen beobachtet. Diese Verbindungen können auch die Apoptose (programmierter Zelltod) von Krebszellen fördern, was darauf hindeutet, dass Stevia eine mögliche Rolle in der Krebsprävention oder -behandlung spielen könnte.
Antimikrobielle und anti-kariogene Eigenschaften: Stevia wirkt auch antimikrobiell und hemmt das Wachstum von Bakterien, die für Karies verantwortlich sind. Studien zeigen, dass Stevia das Wachstum von Streptococcus mutans, einem Bakterium, das Karies verursacht, stoppen kann. Dies macht Stevia zu einer guten Wahl für die Verwendung in Zahnpflegeprodukten oder als natürlicher Süßstoff ohne kariogenes Potenzial.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen:
Während Stevia in vielen Studien als sicher eingestuft wurde, gibt es einige potenzielle Risiken, die noch weiter untersucht werden müssen. Frühere Studien deuten darauf hin, dass Stevia in sehr hohen Dosen die Fruchtbarkeit bei Ratten beeinträchtigen könnte, obwohl dies bei moderaten Dosen und beim Menschen bisher nicht nachgewiesen wurde. Es gibt auch Berichte über mögliche allergische Reaktionen, insbesondere bei unreinen Stevia-Produkten. Ein weiteres potenzielles Risiko betrifft minderwertige oder gefälschte Stevia-Produkte auf dem Markt, die mit anderen Süßstoffen wie Natriumcyclamat versetzt sein können.
Fazit:
Stevia ist ein vielversprechender natürlicher Süßstoff, der nicht nur kalorienfrei ist, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. Es zeigt potenzielle Anwendungen zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und sogar Krebs. Obwohl es in vielen Ländern, insbesondere in Japan und Brasilien, bereits weit verbreitet ist, besteht weiterer Forschungsbedarf, um die Langzeitwirkung und Sicherheit vollständig zu klären. Stevia hat das Potenzial, eine gesündere Alternative zu synthetischen Süßstoffen und Zucker zu sein, besonders für Menschen, die mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen zu kämpfen haben.
Link zur Studie:
EXCLI-20-1412.pdf (nih.gov)