Studientitel: "Short sleep duration is associated with inadequate hydration: cross-cultural evidence from US and Chinese adults"
Autoren: Asher Y. Rosinger et al., publiziert im Journal of Sleep
Hintergrund und Zielsetzung der Studie
Die Penn State-Studie untersucht, wie sich Schlafdauer auf den Hydrationsstatus auswirkt, und betrachtet dies im internationalen Vergleich. Ein zentraler Aspekt dabei ist das antidiuretische Hormon Vasopressin, das vor allem in den späten Schlafphasen ausgeschüttet wird und dem Körper hilft, Wasser zu speichern. Schlafmangel könnte die Vasopressinproduktion und damit die Wasserregulation beeinträchtigen, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Ziel der Studie war es, diesen Zusammenhang zwischen Schlaf und Hydration mithilfe objektiver Biomarker in den USA und China zu analysieren, um mögliche kulturelle Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufzuzeigen .
Methodik
Die Studie analysierte Daten aus zwei großen Kohorten:
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US-amerikanische NHANES-Kohorte: National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) mit Daten von ca. 9.599 Erwachsenen. Erfasst wurden u.a. Schlafdauer sowie Hydrationsmarker wie Urinspezifisches Gewicht (Usg) und Urinosmolalität (Uosm), die als Indikatoren für den Hydrationsstatus gelten.
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Chinesische Kailuan-Kohorte: Über 10.000 Erwachsene nahmen an der Kailuan-Studie in Tangshan, China, teil. Auch hier wurden Schlafdauer und Urinspezifisches Gewicht (Usg) als Marker für den Flüssigkeitshaushalt im Körper analysiert.
Analysen: Mithilfe von linearen und logistischen Regressionsmodellen wurde der Zusammenhang zwischen der selbstberichteten Schlafdauer und den Hydrationsmarkern bewertet. In beiden Kohorten wurden gesunde Probanden ohne Nierenfunktionsstörungen oder Diabetes bevorzugt, um die Ergebnisse nicht durch bestehende Erkrankungen zu verfälschen .
Ergebnisse
1. NHANES-Kohorte (USA):
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Schlaf und Dehydration: Teilnehmer, die regelmäßig weniger als 6 Stunden pro Nacht schliefen, zeigten eine erhöhte Urindichte (Usg), was auf Dehydration hinweist. Die Odds-Ratio für Dehydration war in dieser Gruppe um etwa 59 % höher im Vergleich zu denen, die die empfohlene Schlafdauer von 8 Stunden einhielten.
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U-förmiger Zusammenhang: Eine U-förmige Beziehung wurde beobachtet: Sowohl kurze Schlafdauer (weniger als 6 Stunden) als auch lange Schlafdauer (über 9 Stunden) waren mit einer schlechteren Hydration verbunden, was möglicherweise durch reduzierte Vasopressinausschüttung oder vermehrten Wasserverlust durch Atmung und Schwitzen erklärt werden kann.
2. Kailuan-Kohorte (China):
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Lineare Beziehung zwischen Schlaf und Hydration: Die Kailuan-Daten bestätigten die Ergebnisse der US-Kohorte, zeigten jedoch einen lineareren Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Hydration. Teilnehmer mit weniger als 6 Stunden Schlaf hatten ein signifikant erhöhtes Risiko für Dehydration von etwa 45 %.
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Dosis-Wirkungs-Beziehung: Im Gegensatz zur NHANES-Kohorte zeigte die Kailuan-Kohorte eine "Dosis-Wirkungs-Beziehung", bei der jede Verlängerung der Schlafdauer das Risiko für unzureichende Hydration verringerte.
Diskussion und Interpretation
Die Ergebnisse verdeutlichen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Hydration in beiden Kohorten und kulturellen Kontexten. Der vermehrte Wasserverlust und die reduzierte Wasserretention durch niedrige Vasopressinspiegel bei kurzen Schlafzeiten sind zentrale Mechanismen. Die NHANES-Daten zeigten eine U-förmige Beziehung, während die Kailuan-Daten eine lineare Beziehung aufwiesen, was auf kulturelle Variationen in Schlafgewohnheiten, Umweltbedingungen oder Unterschiede in der Datenmessung zurückzuführen sein könnte .
Schlussfolgerungen und praktische Empfehlungen
Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer ausreichenden Schlafdauer (7–8 Stunden pro Nacht) für einen stabilen Flüssigkeitshaushalt. In beiden Kulturen wird eine Schlafdauer unter 6 Stunden mit einem erhöhten Risiko für Dehydration in Verbindung gebracht, was langfristige gesundheitliche Folgen, wie das Risiko für Nierensteine und Harnwegsinfektionen, erhöhen könnte. Die Autoren empfehlen daher, auf ausreichend Schlaf und eine regelmäßige Wasseraufnahme zu achten, um dem Körper die nötige Basis für eine stabile Hydration zu bieten.
Ausblick
Langfristige Studien könnten die komplexen Mechanismen zwischen Schlaf, Vasopressinfreisetzung und Wasserhaushalt weiter aufklären. Es wäre besonders interessant zu untersuchen, wie sich eine gezielte Schlafverlängerung auf den Hydrationsstatus auswirkt und ob dies langfristig die Gesundheit des Nieren- und Harnwegsystems schützen kann.
Link zur Studie: Short sleep duration is associated with inadequate hydration: cross-cultural evidence from US and Chinese adults | SLEEP | Oxford Academic
Analyse der Studie der Pennsylvania State University zur Beziehung zwischen Schlafdauer und Hydration
Studientitel: "Short sleep duration is associated with inadequate hydration: cross-cultural evidence from US and Chinese adults"
Autoren: Asher Y. Rosinger et al., publiziert im Journal of Sleep
Hintergrund und Zielsetzung der Studie
Die Penn State-Studie untersucht, wie sich Schlafdauer auf den Hydrationsstatus auswirkt, und betrachtet dies im internationalen Vergleich. Ein zentraler Aspekt dabei ist das antidiuretische Hormon Vasopressin, das vor allem in den späten Schlafphasen ausgeschüttet wird und dem Körper hilft, Wasser zu speichern. Schlafmangel könnte die Vasopressinproduktion und damit die Wasserregulation beeinträchtigen, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Ziel der Studie war es, diesen Zusammenhang zwischen Schlaf und Hydration mithilfe objektiver Biomarker in den USA und China zu analysieren, um mögliche kulturelle Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufzuzeigen .
Methodik
Die Studie analysierte Daten aus zwei großen Kohorten:
Analysen: Mithilfe von linearen und logistischen Regressionsmodellen wurde der Zusammenhang zwischen der selbstberichteten Schlafdauer und den Hydrationsmarkern bewertet. In beiden Kohorten wurden gesunde Probanden ohne Nierenfunktionsstörungen oder Diabetes bevorzugt, um die Ergebnisse nicht durch bestehende Erkrankungen zu verfälschen .
Ergebnisse
1. NHANES-Kohorte (USA):
2. Kailuan-Kohorte (China):
Diskussion und Interpretation
Die Ergebnisse verdeutlichen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Hydration in beiden Kohorten und kulturellen Kontexten. Der vermehrte Wasserverlust und die reduzierte Wasserretention durch niedrige Vasopressinspiegel bei kurzen Schlafzeiten sind zentrale Mechanismen. Die NHANES-Daten zeigten eine U-förmige Beziehung, während die Kailuan-Daten eine lineare Beziehung aufwiesen, was auf kulturelle Variationen in Schlafgewohnheiten, Umweltbedingungen oder Unterschiede in der Datenmessung zurückzuführen sein könnte .
Schlussfolgerungen und praktische Empfehlungen
Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer ausreichenden Schlafdauer (7–8 Stunden pro Nacht) für einen stabilen Flüssigkeitshaushalt. In beiden Kulturen wird eine Schlafdauer unter 6 Stunden mit einem erhöhten Risiko für Dehydration in Verbindung gebracht, was langfristige gesundheitliche Folgen, wie das Risiko für Nierensteine und Harnwegsinfektionen, erhöhen könnte. Die Autoren empfehlen daher, auf ausreichend Schlaf und eine regelmäßige Wasseraufnahme zu achten, um dem Körper die nötige Basis für eine stabile Hydration zu bieten.
Ausblick
Langfristige Studien könnten die komplexen Mechanismen zwischen Schlaf, Vasopressinfreisetzung und Wasserhaushalt weiter aufklären. Es wäre besonders interessant zu untersuchen, wie sich eine gezielte Schlafverlängerung auf den Hydrationsstatus auswirkt und ob dies langfristig die Gesundheit des Nieren- und Harnwegsystems schützen kann.
Link zur Studie: Short sleep duration is associated with inadequate hydration: cross-cultural evidence from US and Chinese adults | SLEEP | Oxford Academic